Die Möglichkeit eines
Gottes
In mir hat sich etwa gewandelt. Nämlich meine Meinung zu
Gott, zum Glauben und zur Religion.
Ich glaube nicht an eine höhere Macht, an das Schicksal, an
einen Plan, an Gott. Aber es gibt halt nun mal Dinge, die sich ein Mensch nicht
vorstellen kann.
Ein paar Beispiele:
- Die mit unendlichen Kommastellen versehende Zahl Pi
- Nanopartikel (einen Millimeter in tausend Teile teilen und eines dieser Teile noch mal in tausend Stücke teilen)
- vor einem Dinosaurier zu stehen
- Tetrachromatie, Blindheit (sollte man nicht selbst davon betroffen sein)
- den Urknall…
um nur einige Beispiele zu nennen.
Und nur weil ich mir keinen Gott vorstellen kann, heißt es
nicht, dass es keinen gibt. Wobei hier „Gott“ als Begrifflichkeit für höhere
Macht und dergleichen steht.
Sollte es nun solch einen Gott geben, halte ich Religion
trotzdem für weitgehend überflüssig. Lasst es mich bitte erklären.
Unter Religion verstehe ich nicht den Glauben an einen Gott/einer
Göttin/mehreren Göttern. Religion ist für mich eine Schaffung der Menschen, von
der sie glauben denken, sie ist hat irgendwas mit ihrem Glauben zu tun.
Dazu zähle ich die heiligen Schriften, Gotteshäuser, Gebete, Feierlichkeiten
und Traditionen.
Ich glaube nicht, dass ein Gott darauf besteht, sich
beschneiden zu lassen, zu fasten, irgendwo hinzupilgern, ein bestimmtes Gebäude
zu besuchen, Kirchensteuern zu zahlen, Kriege zu führen, Strafen für
Gotteslästerung zu fordern, Lieder zu singen, Flugblätter zu verteilen und von
Tür zu Tür zu gehen, einen alten Mann mit Reichtum und Macht auszustatten und
einen Staat auf ihn aufzubauen… Das alles ist in meinen Augen Religion und hat
nichts mit Glauben zu tun.
Ich bin der Meinung, dass ein Gott Frieden, Gleichheit und
Solidarität fordert (dieser Grundgedanke findet sich ja auch irgendwie,
irgendwo in den Religionen wieder). In Freiheit leben, ohne die Freiheiten
anderer einzuschränken. Dazu gehört im Ramadan zu essen, Sex vor der Ehe,
Gleichberechtigung der Frauen und und und. Warum sollte also Gott fordern, eine
Kirche zu bauen oder zu fasten?
Der eingebaute - und auch nötige - „Kontrollmechanismus“ dieser
Lebensart sollte die Moral sein. Wenn ich mir die Freiheit nehme, mir ein Haus
aus Gold auf mein Grundstück zu stellen, sollte ich mich fragen, ob dies
wirklich nötig sei. Auch wenn ein 15 jähriges Kind eine körperliche Beziehung
mit einem eingehen möchte, sollte man sich überlegen, ob es das nicht später
bereuen könnte und ob es, trotz der Nicht-Beeinträchtigung von Freiheiten,
moralisch ist. Zwei Bespiele. Teuflische Grauzonen entstehen, sind aber in
meinen Augen durchaus handhabbar.
Wenn jeder gewaltfrei lebt, kann er sich auch vor einem
möglichen Gott rechtfertigen. Was auch immer danach kommen mag. Das kann ich
mir weder vorstellen, noch kann ich dabei an etwas glauben.
So wie ich aber die Freiheit fordere, haben auch die
Religionen ihre Freiheit. Wenn Menschen meinen, sich mit ihrem Glauben
zusammenschließen zu müssen und dafür eigene Regeln, Leitfäden und dergleichen
aufstellen, habe ich solange kein Problem damit, bis sie die Freiheiten der
Gesamtheit angreifen. Schließlich scheint Religion Menschen auch Spaß zu
machen, dem Leben einen Sinn geben. Das ist schön, aber nicht mein Ding. Ich
mache es mir da sehr einfach:
Mein Glaube braucht keine Religion.
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