Dienstag, 10. Januar 2012

Herzschlag bis zum Hals

Ich habe vor ca. 3 Stunden eine große grüne Chilischote gegessen. Am Stück. Weil ich ein Spiel verloren habe. Nachdem die Tränen und der Rotz weggewischt waren und das Brennen in meinem Mund mit Milch betäubt war, fühlte ich plötzlich mein Herz schlagen. Doppelt so schnell, doppelt so stark. Nie war ich näher dran, mich wie der grüne Gigant zu fühlen.

Ein Freund erzählte heute, dass er letztens auf dem Nachhauseweg die Lust zum Gehen verloren hatte. Er blieb einfach stehen, wollte nicht weiter. Ich kann das nicht. Ich gerate öfters beim Laufen ins Taumeln, laufe Schlenker, verlangsame den Schritt. Aber anhalten geht nicht. Keine Ahnung ob es eine Flucht nach vorne ist, oder die Angst vor dem Stillstand. Etwas in mir muss Sachen erledigen. Kein Innehalten, sondern tun. Ablenken. Ich fange an Mist zu bauen. Ich werde pampig. Ich habe es geschafft, vor ein paar Tagen ein Mädchen aus meiner Wohnung zu verkraulen. Weil ich zu aufdringlich wurde. Ich erwische mich ständig dabei wie ich vor mich herknurre. Da will was raus. Ich habe mich heute scherzhaft mit Tao gekloppt. Und es tat gut. Jemanden hochzuheben, rumzuschleudern.

Aus meinen Sorgen und Ängsten werden gerade Wut und Unzufriedenheit. Aber ich versuche nun dagegen anzugehen. Gestern schrieb ich meinen 3 besten Freunden. Was mir missfällt. Was sich ändern muss. Und ich hab ewig dafür gebraucht, doch als ich fertig war, tat es gut. Ich hasse es, mein Herz wirklich auszuschütten. Wahrscheinlich weil ich es verlernt habe. Nur noch Phrasen und Witze. Überall und mit jedem. Und wenn ich mal damit aufhören könnte, jedes Mädchen das mir einfach nur freundlich gegenübersteht als mögliche Ehefrau anzusehen, wäre ich mir schon sehr dankbar.

Ich finde es gerade sehr beängstigend, wie wütend ich den Pathos derzeit gegenüberstehe, sich aber meine Gedankenwelt sich dessen ständig bedient. Vielleicht ist das alles auch nur eine große Metamorphose meines Seins. Wie mit den Geschmacksnerven. Alle 7 Jahre eine andere Geschmacksempfindung.

Wie es mich nervt, dass ich seit 3 Posts die gleiche Scheiße erzähle. Weil ich mich nicht davon loslösen kann. Und ich mit jedem Post hoffe, den Mist hinter mir zu lassen. Ich denke je mehr ich darüber schreibe, desto weniger ernst kann man mich nehmen. Ist wie mit Pärchen und deren offziellen Liebesbekundungen. Bei der ersten liked man noch und beglückwunscht sie. Ab der 4. versucht man sie zu ignorieren. Bei der 8. möchte man sie nur noch leiden sehen, sie sollen baden in ihren Tränen. Ich werde ne Bitch. Nun ja. Andere werden Schmetterlinge. Aus mir wird ne Bitch.

So 2 Sachen geb ich euch noch den Weg.

Als erstes einen sehr zu empfehlenden Artikel.(via dauerdenker) Gibt dem ganzen hier einen Sinn. Und nein es geht mir nicht darum, zu sagen, ich bin besonders, ich bin gefühlvoll. Es geht darum, dass man mit diesen Ängsten nicht allein ist, dass es unser Wesen ausmacht.

Und das 2. ist ein Lied. Heute gehört beim durch den Regen laufen. Mit pochenden Chiliherzen. Klischees im wahren Leben sind doch immer noch die Schönsten.

1 Kommentar:

Matti hat gesagt…

Du schreibst nicht seit 3 Posts das selbe. Man selber bekommt seine eigenen Veränderungen nur nicht so mit, wie die der anderen.