Donnerstag, 5. November 2009

Eigentlich sollte hier was anderes stehen.

Wäre dieser Artikel gestern verfasst wurden, hätte ich nur kurz über das Schneegestöber und den 1. Geburtstag meiner Nichte geschrieben. Er wäre leicht und flockig gewesen, vielleicht an manchen Stellen zynisch. Aber leider hatte ich gestern keine Lust dazu.

Es gibt gute Tage und es gibt miese Tage. Und es gibt Tage, die lassen die miesen im Vergleich wie tolle Tage erscheinen. So ein Tag war heute. Ich werde die Sache nicht so ausführlich beschreiben, weil ich hier niemanden zu nahe treten will und weil ich weiß, das ich mich da schnell auf dünnes Eis begebe.

Gestern ist jemand tödlich verunglückt, der viel mit meiner Einsatzstelle zu tun hat. Ich hab ihn ab und zu mal gesehn und viele Kinder hatten viel mit ihm zu tun. Ich wünsche keinem diese Stimmung, die mich heute umgeben hat. Ich kannte weder ihn noch sein Kind, das gestern mit ihm starb, besonders gut. Und trotzdem riss es mir den Boden unter den Füßen weg. Und trotzdem musste man mit den Kleinen Späße machen und spielen, während die älteren Schüler Kerzen anzünden und sich gegenseitig trösten. So verdammt paradox...

Okay, ich will nichts mehr dazu schreiben. In Achtung zu den Angehörigen. In Achtung zu der Einsatzstelle. Mein Beileid.

3 Kommentare:

Björn hat gesagt…

Echt grausam wieder mal zu erfahren, wie schnell unser da sein beendet sein kann.

Wir schauen soweit voraus, machen große Pläne und doch umgibt uns immernoch der Schleier der Wirklichkeit, der doch gar nicht zu unserer Zeit passt...

Furchtbar sowas zu lesen.

Hoffe du kommst damit klar und die anderen in eurer Einrichtung auch.

Mein Beileid

caroline dampfmaschine hat gesagt…

Kaum zu glauben, wie plötzlich nah der Tod sein kann.

Mir tut das sehr leid und es hat mich ebenfalls berührt, auch wenn man diese Menschen gar nicht kennt.

Der Cousin einer Freundin von mir ist letzte Woche am plötzlichen Kindstod gestorben...
Ist einfach aus dem Mittagsschlaf nicht mehr aufgewacht...

Fühl dich umarmt, mein lieber Willi!

Jules Griffin hat gesagt…

Menschen sterben und wir sind immer aufs Neue überrascht wie schnell ein Leben endet, wie still sie gehen.

verstehe dein Gefühl des Paradoxen ganz genau. es ist echt heftig: man muss erkennen, dass sich die Welt trotzdem immer weiter dreht. man wundert sich wie alle einfach so weitermachen können, dass sich so gut wie nichts ändert.

was bleibt ist die erinnerung zu behalten und weiterzuleben.