Sonntag, 27. Dezember 2009

Ein Rückblick

Mein letzter Artikel für dieses Jahr. Und natürlich soll es sowas wie ein Rückblick werden auf das Jahr 2009. Was bei mir so hängengeblieben ist, was sich bei meinem Blog getan hat und was bei anderen Blogs passiert ist. Ich bin jetzt dafür extra ne Runde spazieren gewesen um diesen Artikel ein bisschen im Kopf zu planen. Also macht euch gefasst auf viel tiefsinnigen Mist. Fangen wir an.


Ich

Und erstmal schön mit einer Selbstreflexion beginnen. Im Nachhinein betrachtet war dieses Jahr eigentlich ein gutes Jahr. Ich hab mein Abitur bestanden, hatte tolle Partys und Unternehmungen mit meinen alten Schulfreunden. eigentlich wollte ich ja an die Nordsee für mein FÖJ, aber die Leute wollten mich nicht und aus jetziger Sicht bin darüber verdammt glücklich. Das Schicksalführte mich zu einer wunderbar entspannten WG und zu einer Arbeitsstelle, die mir die meiste Zeit viel Spass bringt. Und natürlich Erfahrung.

Mein Freundeskreis ist gewachsen. Obwohl Freundeskreis ist das falsche Wort. Es ist eher eine lose Masse an Freunden. Durch meinen Lebenswandel in Form von Umzug und so hab ich das noch stärker gemerkt. Ich glaube ich mach mir Karteikarten für die kommende Party. Mt so typischen Smalltalksätzen. "Ja, ich bin jetzt in Eberswalde und mache ein FÖJ." "Wo studierst du jetzt?" "Wie überraus interessant." Ich hab mich einfach auseinander gelebt mit den meisten. Dass hat nix mit Unsympathie oder so zutun. Es fehlt einfach das regelmäßige Gelaber. Ich bin gerade dabei dass zu verstehen und es für mich zu akzeptieren. Bei meinen Geschwistern und ihren Freunden ist es ja auch nicht anders.

Für mich war ein Thema in diesem Jahr so präsent wie selten. Das Thema Freundin. Es fing an mit dieser einen perfekten Lady. Ich hatte mit ihr so einen unglaublich wunderschönen Abend, der viel zu früh endete. Und ich malte mir soviel aus, was werden könnte. Ich war blind. Und eine Weile dachte ich jetzt in Eberswalde ich hätte sie und all diese verdammten Erinnerungen erfolgreich verdrängt. Aber mit ihr war das Thema Frauen nicht erledigt. Es verging keine Party wo ich nicht einer Frau verfiel. Und vor kurzem wurde sie wieder präsent in meinem Leben. Und bei mir ging alles von Vorne los. Sie kann nichts dafür. Sie hat mir schon so oft klargemacht, dass es für sie nur Freundschaft ist. Und ich würde mir so oft wünschen, dass es auch mein Kopf und mein Herz auch kapieren könnten.

Ich hab auch manchmal das Gefühl, dass ich eine Freundin nur als Statussymbol sehe. Und das erschreckt mich. Will ich nur eine Freundin, weil ich glaube, dass sie meinem Leben einen Sinn gibt? Eine Freundin aus anderen Beweggründen ausser Liebe? Manchmal glaube ich meine Eltern denken so. Unser Sohn ist bald 20 und hat noch keine Freundin, bitter. Sie meinens ja nicht böse, aber sie nerven mich ständig mit solchen Anspielungen. Aber ich bin Wilhelm, der dicke Nerd. Nett zu Frauen, halbwegs charmant, zeitweise sowas wie witzig. Das bin ich verdammt. An guten Tagen aktzeptiere ich mich. An schlechten hasse ich es. Ich bin kein Volleyballer. Ich bin kein Partytier. Ich bin nicht mein Bruder. Machmal ertappe ich mich wie üer Icq ein Gespräch mit einem Mädel anfange und hoffe das da mehr kommt als Small Talk.

Ich bin mir nich sicher ob ich mich innerlich so verändert habe. Ich denke viel nach. Zuviel. Manchmal hab ich Angst jeden Lebensmut zu verlieren. Und dass will ich nicht. Eigentlich. Ein Jahr wo soviel passiert ist und ich nicht weiß was ich daraus lernen soll.

Mein Blog

Mein Blog hat mittlerweile eine regelmäßige Leserschaft. Täglich besuchen um die 30 Leute meinen Blog. Ich bin stolz drauf. 8000 Zugriffe gab es mittlerweile, seit ich den Counter installiert habe. Aber was interessiert die Leute an meinem Blog.

Okay, am Anfang habe ich massiv Werbung für dieses Ding gemacht. Ich erinnere an die kleinen Zettel bei der Jahrgangsweihnachtsparty... und mittlerweile hat mein Schreibstil eine Richtung entwickelt, die mich manchmal ins Grübeln bringt. Ich schreibe hier eigentlich immer recht ehrlich und selbstkritisch. Und ich schreibe persönlich. Über Kopf- und Herzsachen. Über Dinge, die mir gefallen. Dinge, die mich verärgern. Und hier lesen mittlerweile nicht nur Freunde. Meine Geschwister, meine Eltern und sogar meine Arbeitgeber samt Kindern die ich betreue lesen hier. Und ich hab hier ein gläsernes Ebenbild erstellt. Bis jetzt kann ich mit den Folgen gut leben. Aber was wird, wenn ich auch mal so Trolle wie Loisa zu Gast habe, oder wenn ich wegen irgendeinen Artikel von meinen Chefs zum Gespräch gebeten werde. Außerdem bin ich ne ganz schöne Pussy. Eine Vielzahl meiner Artikel sind nur eine Anreihung von Selbstmitleid. Und dass bringt mich zum nächsten Punkt.


Andere Blogs


Auch andere Blogs sind Pussyblogs geworden. Soviele, die gerade in Selbstmitleid baden. Und dass ist nicht okay. Nagut wir haben gerade Winter und wie gesagt ich bin ja auch gerade nicht besser. Aber man ey, ein bisschen mehr Spass würde uns allen gut tun. Ich werde demnächst meine blogroll aufräumen. Alle Blogs kicken, die lange nix mehr geschrieben haben. Ist ja nicht schlimm. Nicht alle sind zum Bloggen geboren. Dafür kann ich halt nicht Schlittschuhlaufen. Aber an sich fühle ich mich wohl in meiner heimischen Bloggergemeinschaft. Ich lese gen und regelmäßig. Artikel wie auch Kommentare. Xesier ist tot und, dass macht mich immernoch wütend. Würde es zum Jahreswechsel passieren, wie ursprünglich geplant, wäre das in Ordnung. So fand ichs einfach nur blöd. Aber hey, wer bin ich schon. Genau. Nur einer unter vielen...

Danke an alle Leser. Danke für jedes Kommentar. Danke für jede Kritik, für jedes Lob. Ihr begleitet mich. Egal ob durch den Blog oder im realen Leben. Euch ein frohes Jahr. Und nun noch ein Lied. Eins was mich ständig begleitet. Bitte ganz anhören. Dann hört ihr meinen Herzschlag zur Zeit. Wie gesagt, ich bin ne Pussy...




9 Kommentare:

Jonas hat gesagt…

toller artikel. wirklich. auch ich hab so meine probleme mit dem selbstmitleid und keine ahnung vom bloggen... aber naja :D

xxx hat gesagt…

ich habe oft das gefühl, dass es uns allen leichter fällt, diese sensible seite im internet offen zu legen. den ganzen selbsthass und die unzufriedenheit. komisch, denn dadurch wird man für viel mehr leute angreifbar, die keine ahnung haben (richtig...misttrolle) doch trotzdem tut es gut. und es tut gut das alles von dir zu lesen, obwohl zwischen uns eine merkwürdiges freundschaftsding besteht. ach willi ich drück dich ganz fest.

Henry hat gesagt…

Wenn ich noch einmal höre, dass Xesier tot sei, raste ich aus. Aber Transatlanticism hast du trotzdem gut ausgewählt. Tolles Lied.

Madse hat gesagt…

Stimmt, im Internet isses einfach ueber sich selbst zu sprechen... warum auch immer.
Toller Artikel. Das Thema Freundin is ein echt schwieriges. Da gehts nich nur dir so xD

Guten Rutsch!

Alex hat gesagt…

Klasse Artikel, willi! Fand ihn auch echt berührend, freu mich dich heut abend zu sehen!Drücka

Nadja hat gesagt…

Toller Artikel, Willi, wunderschön und ehrlich geschrieben! Berührt mich sehr...
Freu mich auf Abend...Küsschen!:-)

Unknown hat gesagt…

Ach Willi du sollst doch nicht immer so traurig sein. Vll solltest du ja mehr für den Moment leben?!
Ach ka, hoff einfach auf ein besseres Jahr so wie wir alle. Toll war es trotzdem!

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