Montag, 13. Dezember 2010

Türchen Nummer 13

Die Wesen in mir

Ich bin gerade sehr wirr im Kopf. Gestern abend, wäre ich bald vor plötzlicher Zukunftsangst auf der Straße zusammengebrochen. Heute habe ich ein reges Selbstgespräch mit mir auf offener Straße geführt und bin öfters in lautes Lachen ausgebrochen. Ich habe viel über mein Wesen nachgedacht. Ich merke dass ich mehere Wesen in mir trage. Vielleicht geht es euch auch so. Sobald ich allein unterwegs bin falle ich in meine Traumwelten. Manchmal werde ich so nachdenklich, dass es mich betrübt. Ich überdenke gerade viel von mir selbst. Sobald ich mit meinen Komillitonen zusammen bin, laber ich wieder ganz normal, mache meine Witze. Und es ist keine Maske. Es ist nicht so, dass ich nur ein Schauspieler bin und eigentlich innerlich total betrübt bin. In diesen Momenten bin ich einfach gut drauf. Ich trage mehrere Wesen in mir.

Manchmal bin ich unglaublich wütend. Wütend auf mich. Wütend auf diese Menschen da draußen. Manchmal lass ich diese Wut an den falschen aus. Ich merke wie ich jeden Sonntag in Forst angepisst bin, weil ich wieder diese nervig lange Fahrt nach Weimar vor mir habe. Und dann lasse ich diese Wut an meiner Mutter aus. Weil sie die gutmütigste von uns ist. Ich gebe schnippische Antworten und reagiere übertrieben zynisch. Und dass hat sie nicht verdient. Und wenn ich mir dessen bewusst werde, dann werde ich noch wütender. Wütender auf mich.

Ich erzähle oft von meinen Kopfgeschichten. Von den Helden, die ich mir vorstelle wenn ich allein durch die Gegend laufe. Und wahrscheinlich hört es sich witzig an. Ich hab hier in Weimar einen Schuljungen gesehen der fechtend durch die Gegend lief. Und ich mach nichts anderes. Nur passiert alles in meinem Kopf. Manchmal auch unterstützend durch Fingerarbeit. Letztens dachte ich darüber nach wie lächerlich dass alles scheint. Aber es ist unheimlich wichtig für mich. Es ist meine Art der Alltagsmeditation. Ich werde euch die nächsten Tage mal von meiner ersten Geschichte erzählen. Diese Geschichte lief in meinem Kopf über 5 Jahre lang. Sie wird ziemlich halbgar erscheinen. Voller Klischees. Aber natürlich ist es voller Klischees. Ich habs mir mit 11 Jahren ausgedacht. Und natürlich dürft ihr das Belächeln. Aber macht euch bitte eins bewusst. Ich eröffne euch damit einen wichtigen Punkt meiner Kindheit. Damit hab ich mir meine Welt erklärt und auch kompensiert.

Wenn ich Leuten davon erzähle, dass mein Kopf gerade am Durchdrehen ist, dann sind sie besorgt. Sie denken ich wäre nur traurig, oder sogar depressiv. Aber ich bin nur verrückt. Ich springe von dummglücklich, zum Philantrophen, zum Zyniker. Manchmal mehrmals am Tag. Ich denke nichtmal dass es mich zu was besonderen macht. Ich glaube wir alle machen es so. Nur unterschiedlich stark.
Ich höre in letzter Zeit viel Wir sind Helden. Daher für euch.



Ich hab keine Gastautoren mehr im Petto. Ich bitte euch. Die nächsten Tage sind stressig bei mir. Angeblich soll ich Dienstag hier endlich Internet kriegen. Ich trau dem Frieden nicht. Und wenn ich mir schon was wünschen will, dann wünsch ich mir hier mehr Frauen. Schreibt. Bitte.


"Du bist so ein toller Mensch und sei ein bisschen mehr stolz auf dich und stell dich nicht immer mit anderen auf eine Stufe und vergleich dich!"  Das gilt für uns alle. Kein Wettbewerb. Kein Gift unter uns. Gute Nacht.

3 Kommentare:

Matti hat gesagt…

Deine Artikel sind immer noch die Besten!

lukas hat gesagt…

ergreifender post! empathianregend vielleicht, ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll, vielleicht fühle ich mich auch ertappt, wenn es darum geht, wut oder unmut oder laune an leuten auszulassen, die es nicht gebrauchen können


und dann zum finale des posts noch das für mich immer geheime -helden-lieblingslied......
super song! ich weiss noch damals in ner alten zigarettenfabrik in berlin mit einigen leuten bei nem konzi von supi unbekannten bands.... wir sind helden, was für n arrgoganter name...

ich wünsche ein baldiges wiedersehen!

xxx hat gesagt…

Ich singe jeden Früh die gleichen Lieder innerlich ganz laut mitund bewege nur die Lippen, was schon reicht , um negativ aufzufallen, aber beimir pendelt es mit der Einstellung zu anderen Menschen zwischen Wohlwollen, Neutralität und äußerstem Hass, dann sehe ich in jedem, der mir geau mein ersehntes Poster gklaut hat.